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Veröffentlicht von Wecent am 2025-06-05

Bei der Auswahl des richtigen 2U/4U-GPU-optimierten Servers geht es nicht nur um das Zählen von Sockeln oder Laufwerksschächten. Es geht um die Anpassung der reinen Leistungsfähigkeit an anspruchsvolle Arbeitslasten wie KI-Training, komplexe Simulationen oder Virtualisierung mit hoher Dichte. Der Dell PowerEdge R750xa und das Lenovo ThinkSystem SR868 V3 sind Titanen in diesem Bereich, aber ihre Stärken unterscheiden sich in einer Weise, die im Rechenzentrum von Bedeutung ist.

Dell PowerEdge R750xa: Der agile GPU-Spezialist (2U)

Lassen Sie sich nicht von seinem 2U-Formfaktor täuschen. Der R750xa ist auf maximale GPU-Beschleunigungsdichte ausgelegt. Sein herausragendes Merkmal ist die Direct-Attach-PCIe-Gen4-Backplane, die bis zu vier doppelt breite 350-W-GPUs (wie NVIDIA A100/H100 oder AMD MI250X) direkt mit den CPUs verbindet. Dadurch werden herkömmliche PCIe-Switches umgangen und die Latenzzeit minimiert - ein entscheidender Faktor für eng gekoppelte GPU-Workloads.

Wo es glänzt:

  • Latenzabhängige KI/ML: Ideal für das schnellere Trainieren kleinerer Modelle oder Echtzeit-Inferenzen, bei denen Mikrosekunden zählen.
  • VDI-Beschleunigung: Vier High-End-Grafikprozessoren auf 2U bieten eine außergewöhnliche Benutzerdichte für grafikintensive virtuelle Desktops.
  • Ausgewogene Rechenleistung: Unterstützt Intel® Xeon® Scalable der 3. Generation (2 Sockel), reichlich DDR4-Speicher (bis zu 6 TB) und flexiblen Speicher (bis zu 10x NVMe-Laufwerke).
  • Thermische Effizienz: Das optimierte Luftstromdesign von Dell bewältigt die intensive Wärme von vier GPUs effektiv innerhalb der 2U-Beschränkung.

Erwägungen:

  • Speicherkapazität: Die maximale Speicherkapazität ist zwar beträchtlich, aber geringer als beim 4U SR868 V3.
  • Speicherdichte: Ausgezeichnete NVMe-Unterstützung, aber weniger Einschübe als bei größeren 4U-Konkurrenten.

Lenovo ThinkSystem SR868 V3: Der konfigurierbare Rechenknecht (4U)

Der SR868 V3 nutzt sein geräumiges 4U-Gehäuse für extreme Konfigurierbarkeit und enorme Speicherkapazität, was ihn zu einem Ungetüm für gemischte, speicherintensive oder außergewöhnlich umfangreiche GPU-Aufgaben macht.

Wo es glänzt:

  • Massiver Speicher: Unterstützt wahrhaft gigantische Mengen an DDR5-Speicher (bis zu 12 TB) - unverzichtbar für In-Memory-Datenbanken, ultragroßes Modelltraining oder SAP HANA.
  • GPU-Flexibilität: Kann bis zu acht einfach breite 300-W-GPUs (z. B. NVIDIA L40S) oder vier doppelt breite 700-W-GPUs (wie H100 SXM5) aufnehmen. Bietet mehr Möglichkeiten für verschiedene GPU-Einsatzstrategien.
  • Erweiterung und Zukunftssicherheit: Zahlreiche PCIe Gen5-Steckplätze (bei Verwendung kompatibler CPUs) und Unterstützung für OCP 3.0-Netzwerkadapter bieten Spielraum für Interconnects und Beschleuniger der nächsten Generation.
  • Vielseitiger Speicher: Unterstützt eine Vielzahl von Laufwerkskonfigurationen (bis zu 32x 2,5″ oder 12x 3,5″ + 4x 2,5″), ideal für All-Flash-Arrays oder Hybrid-Speicher in der Nähe der GPUs.
  • Flüssigkühlung bereit: Bietet Konfigurationen für Direct-to-Chip-Flüssigkeitskühlung, die für die effiziente Verwaltung der GPUs und CPUs mit dem höchsten TDP-Wert entscheidend ist.

Erwägungen:

  • Latenzzeit: Die GPU-zu-GPU-Kommunikation könnte im Vergleich zum direkten Anschluss der R750xa mehr Hops über PCIe-Switches erfordern, was möglicherweise zusätzliche Nanosekunden bedeutet.
  • Rack-Dichte: Benötigt mehr Platz im Rack (4U) für die gleiche Anzahl an GPUs mit doppelter Breite im Vergleich zum R750xa (2U für vier GPUs).

Kopf-an-Kopf-Rennen: Die entscheidenden Unterscheidungsmerkmale

Formfaktor und Dichte:

  • R750xa: Gewinnt mit reiner 2U-GPU-Dichte (4 Hochleistungs-GPUs). Maximiert den Rack-Platz für GPU-zentrierte Aufgaben.
  • SR868 V3: Bietet eine höhere Gesamtkomponentendichte (CPUs, Speicher, Storage, Beschleuniger) in seinem größeren 4U-Rahmen.

GPU-Architektur:

  • R750xa: Direkt angeschlossene Backplane minimiert die Latenz für die Kommunikation zwischen GPU und GPU/CPU. Am besten geeignet für eng gekoppelte parallele Aufgaben.
  • SR868 V3: Hochflexible PCIe-Switch-Fabric unterstützt mehr GPUs oder verschiedene Beschleunigermischungen. Besser geeignet für größere, heterogenere Cluster.

Gedächtnis und Speicher:

  • R750xa: Starke DDR4-Kapazität, hervorragende NVMe-Leistung.
  • SR868 V3: Dominiert mit massiver DDR5-Kapazität und hervorragenden Speicherplatzoptionen für unterschiedliche Datenanforderungen.

Thermik & Kühlung:

  • R750xa: Beeindruckende Luftkühlungseffizienz für ein 2U/4xGPU-Gehäuse.
  • SR868 V3: Gebaut für extreme thermische Belastungen, insbesondere mit Flüssigkühlungsoptionen für die hochwertigsten Komponenten.

Zukunftssicher machen:

  • R750xa: Ausgereifte PCIe Gen4-Plattform.
  • SR868 V3: PCIe Gen5-Bereitschaft (mit Intel® 4th Gen Xeon® Scalable) und OCP 3.0 bieten eine längere potenzielle Technologielaufzeit.

Das Fazit: Anpassung der Maschine an den Auftrag

  • Wählen Sie den Dell PowerEdge R750xa, wenn: Ihr Hauptaugenmerk auf roher GPU-Beschleunigungsdichte in einem kompakten 2U-Formfaktor liegt, insbesondere für latenzabhängiges KI-Training, Inferenz oder High-End-VDI. Das Direct-Attach-Design bietet kompromisslose Leistung für GPU-gebundene Workloads, bei denen die Minimierung des Kommunikations-Overheads von größter Bedeutung ist.
  • Wählen Sie das Lenovo ThinkSystem SR868 V3, wenn: Sie extreme Speicherkapazität, ultimative Konfigurationsflexibilität (GPU-Typen, Speicher, Netzwerk), zukünftige PCIe Gen5/OCP-Bereitschaft benötigen oder den Einsatz der Komponenten mit dem absolut höchsten TDP planen (insbesondere mit Flüssigkeitskühlung). Er eignet sich hervorragend für massive In-Memory-Workloads, komplexe Multi-Beschleuniger-Umgebungen oder sehr umfangreiches Modelltraining, bei dem der Speicher der Engpass ist.

Letztlich sind beide außergewöhnliche Plattformen. Der R750xa bietet eine schlankere, latenzoptimierte GPU-Leistung. Die SR868 V3 bietet eine breitere, ausbaufähige Grundlage für die anspruchsvollsten und vielfältigsten Rechenanforderungen. Ihr spezifisches Workload-Profil und die Beschränkungen Ihres Rechenzentrums bestimmen den Champion. Beurteilen Sie nicht nur die technischen Daten, sondern auch, wie die zugrunde liegenden Architekturen mit den Kommunikationsmustern und Skalierungsanforderungen Ihrer Anwendung übereinstimmen.

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